Sonntag, 3. März 2013

Natascha Kampusch und der Film 3096 Tage



Der Familienstreit um Natascha Kampusch geht in die nächste Runde. Nun will ihr Vater, Ludwig Koch, juristisch gegen den Film „3096 Tage“ vorgehen.

Der Anwalt des Vaters, Dietmar Heck, überlege sogar, eine einstweilige Verfügung gegen den Film zu erwirken, schreibt die Zeitung „Österreich“ auf ihrer Internetseite.

Der Grund: Natatscha Kampuschs Vater fühle sich in dem Kinofilm falsch dargestellt. Er werde fälschlicherweise als Mann mit schweren Alkoholproblemen dargestellt, meint er. Sogar am Abend vor der Entführung der damals zehnjährigen Natascha sei er betrunken gewesen, suggeriere der Film.

Das Drama um Natascha Kampusch eskaliert damit weiter. Kurz vor dem Start des Films hatte Koch ein Buch über seine Tochter veröffentlicht, in dem er sie der Lüge bezichtigt.

Natascha Kampusch hatte sich daraufhin betroffen gezeigt. Die junge Frau kann sich auf die Unterstützung ihrer Eltern offenbar nicht verlassen. Sie lebt zurückgezogen in Österreich, Kontakt scheint es nur noch über die Medien zu geben.

Abfällige Kommentare über Natascha Kampusch
In dem Film wird die Geschichte des Mädchens gezeigt, das als Zehnjährige von Wolfgang Priklopil entführt und in einem Keller ohne Tageslicht gefangen gehalten wurde. Auch darin ist von Ausflügen an die Oberwelt die Rede, in denen sie durch Angst an den Mann gefesselt blieb, den sie bei öffentlichen Auftritten nur „den Täter“ nennt.

Dass sie öffentlich spricht, reizt viele Teilnehmer in Internetforen zu derart abfälligen Kommentaren, dass selbst die Boulevardzeitungen die Foren zeitweilig schlossen. Auch dort werden Theorien verbreitet, etwa über einen Mittäter, den Kampusch schütze.

Sie werden durch das Buch des Vaters befeuert, der als Motiv übrigens Liebe zu seiner Tochter angibt. Die hingegen erinnerte an den Täter, der sich vor einen Zug geworfen hatte: „Es wäre besser, er würde noch leben, damit er sich rechtfertigen muss und nicht ich.“

2 Kommentare:

  1. Ich finds schlimm, dass die noch auf Natascha Kampusch rumhacken, nur weil sie kein "typisches" Opfer ist.... Keiner ausser sie weiß was wirklich passiert ist, also darf es auch keiner verurteilen...

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  2. Auf der einen Seite, finde ich es grausam wie über sie gesprochen wird, sie hat wirklich genug durchgemacht und keiner, der soetwas (zum Glück) nicht durchmachen musste, weiß, wie sich soetwas auf die Psyche auswirkt und was die Frau immer noch durchmacht.. Und ich bin mir sicher, dass ihr Vater bzw. ihre Eltern nicht auf die Liebe der Tochter, sondern auf das Geld aus sind..

    Auf der anderen Seite, selbst wenn es für sie Therapie ist über ihr Leben zu sprechen, muss sie sich bewusst sein, dass sie selbst es ist, die die Geschichte immer wieder aufbringt, durch das Buch, die Interviews, den Film etc.. Und es kommt einfach etwas.. mediengeil rüber und dadurch werden die Hater-Kommentare irgendwo immer verständlicher - auch wenn ich es krass finde auch welchem Niveau sie sich teilweise befinden.

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